Gegen Ende des Dorfes rechts in die BachstraĂe, sofort links in den RohnstĂ€dter Weg, bergauf bis zum letzten Haus links, dort rechts auf einen gepflasterten Feldweg, dort sofort rechts.
Der Friedhof ist heute von einer Hecke umgeben, das groĂe GelĂ€nde ist auch umgeben von Betonmauer-Fundamenten, auf denen wohl ursprĂŒnglich Eisengitter angebracht waren. Ein groĂes stabiles Eingangstor wurde wohl
neu gesetzt, ĂŒber zwei breite Stufen gelangt man zu den ersten GrĂ€bern.
1. Reihe: (links vom Eingang)
Gleich links befindet sich ein Grab, noch mit Eisengitter umgeben, an der Stirnseite ein kleines eisernes Schild mit der Aufschrift: Herz Joseph Reifenberg. Der kleine Stein ist nur hebrÀisch beschriftet
Auf diesem Grab fand ich ein BruchstĂŒck mit der Aufschrift
Johannette Landau
geb. 1842 gest. 11. Dez.....
2. Stein links
Hier ruht
Salomon Zaduk
Maslbaum
geb. 8. Juni 1798
gest. 2. Mai 1860 kein HebrÀisch
ein Stein rechts, nur in HebrÀisch
2. Reihe schrÀg, insges. 3 Steine
1. Stein nahe Eingang Viel HebrÀisch Markus Nassauer gest. 1871
2. Stein, nur in HebrÀisch
3. Stein
Viel HebrÀisch
Joseph Reifenberg
geboren den 31. October 1844 zu Eschbach
gestorben daselbst den 16. November 1868
3. Reihe vorne, insges. 4 Steine
1. Stein, RĂŒckseite nach SĂŒdwesten in HebrĂ€isch, Vorderseite nach Nordosten dtsch.
Hier ruht in Frieden
Leah Nassauer
geb. Wolf
Ehefrau des Salomon Nassauer
zu Laubuseschbach
geb. 21. Dezbr.1828
gest. 17. MĂ€rz 1896
3. Reihe
Zweiter Stein, auch hier die RĂŒckseite in HebrĂ€isch
Hier ruht in Frieden
Isaac Halberstadt
geb. 19. MĂ€rz 1837
gest. 10. Novemb. 1895
3. Stein
Vorderseite erst HebrĂ€isch, dann eine hĂŒbsche Verzierung
Hier ruht in Gott
FrauZipora Oppenheimeraus Blessenbach
geb. 4.Jan. 1822
gest. 11. Nov. 1894
Friede ihrer Asche
Auf der RĂŒckseite folgendes Gedicht:
Schlummere sanft hinieden
Oft von uns beweint
Bis des Himmels Frieden
Wieder uns vereint
4. groĂer Stein Viel HebrĂ€isch
Hier ruht sanft Gustav Fuld
geb. 8. Mai 1880 gest. 1. Juli 1882
4. Reihe, schrÀg dahinter, vor dem Baum mit den zerbrochenen Steinen, insgesamt vier Steine
1. Stein, ein sehr groĂer Marmorstein mit viel HebrĂ€isch
Hier ruht
Hannchen Nassauer geb.Herz gest. 1870
2. Stein, oben HebrÀisch, aber abgebrochen, keine deutsche Inschrift erkennbar.
3. Stein
HebrÀisch
Hier ruht in Frieden
Löb MasIbaum
geb. 12. Aug. 1832
ges. im Octb. 1886
4. Reihe, 4. Stein, Marmor, nach Restaurierung wieder abgebrochen, in vier Teile zersplittert
Herr Herrmann Reifenberg
geboren den 29.Februar1840 zu Eschbach
gestorben daselbst den 28. December 1859
Alle Steine bisher rechts, vom Eingang aus gesehen, zum Dorf hin.
5. Reihe, vom Eingang aus gesehen im Halbbogen links oben, sechs Steine, alle neueren Datums. Dazwischen mĂŒsse weitere Steine gewesen sein, denn es finden sich mehrere eingesunkene Grabfelder und auch ein Sockel von
einem Stein. 1. und 2. Stein dieser Reihe 5, kleine Steine, nur in HebrÀisch
3. Stein mit Verzierung
HebrÀisch Hier ruht Rosa Steinberger geb. Oppenheimer geb.
28. Jan. 1825 gest. 6. Juli 1908
4. Stein, zuerst HebrÀisch
Siegmund
Ullmann
geb. 27. Juni 1873
gest. 13. August 1902
5. Stein, auf der Vorderseite nur HebrĂ€isch, von kleinen zu sehr groĂen quadratischen. Buchstaben, wohl fĂŒr den Namen. Die Umrandung des Grabes ist noch zu ahnen. RĂŒckseite: Elisabeth Fuld
geb. Neuberger
geb. 24. Mai 1844
gest. 25. Oktbr. 1900
6. Stein mit schöner Verzierung, dann HebrÀisch
Hier ruht in Gott Judith Oppenheimer aus Blessenbach geb. 7. MĂ€rz 1823 gest. 2. Okt. 1899
Gedicht auf der RĂŒckseite:
Wozu des Steines Klagen
Wenn dich das Herz beweint
Und hört dies auf zu schlagen
Dann sind wir ja vereint.
7. Stein, Marmor
Hier ruht
Louis Halberstadt
aus Schuppbach
geb. 21. MĂ€rz 1878
gest. 6. MĂ€rz 1916
Im Ă€uĂersten Teil vom Eingang entfernt, in einer kleinen Senke stehen noch 6 kleine Steine mit nur hebrĂ€ischen Inschriften. Dies ist wohl der Ă€lteste Teil.
Um den Baum in der Mitte des GelÀndes sind Steinreste gelagert, aber mindestens
zwei Steine sind beschriftet, ein kleiner Marmorstein mit sehr zarter hebrÀischer
Schrift, auf dem anderen Stein steht:
Hier ruht
Mina Nassauer
geboren 20. August..... am Rand abgebrochen
gestorben 3. April 189...
Friede ihrer Asche
Der gesamte Friedhof hat eine FlÀche von 1546 qm
Laubuseschbach ist eine eigene Kultusgemeinde gewesen. Die Synagoge ist 1908
abgebrannt. Der Gemeinde Laubuseschbach waren die Juden in Blessenbach
zugeordnet. Erste ErwÀhnung 1796.
1843 lebten 64 Juden in Laubuseschbach
1898 40 Juden
1903 31 Juden,
1904 40 J.,
1912 nur noch 3,
1927 eine Person
Blessenbacher Juden werden erstmals 1843 erwÀhnt
1843 lebten dort 16 Juden
1898 10 Juden
1903 7 Juden,
1904 10 J.,
1912 noch 2,
1927 zwei
Diese Angaben nach Franz Gölzenleuchter: Sie verbrennen dein Heiligtum Synagogen und jĂŒdische Friedhöfe im Kreis Limburg-Weilburg fĂŒnfzig Jahre spĂ€ter, Limburg 1988
erfasst von Christa Pullmann
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